LRS-Therapie bei Legasthenie / Lese-Rechtschreib-Störung
Therapie und LRS-Förderung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Lese-Rechtschreibschwäche / -störung bzw. Legasthenie.
Wir arbeiten nach wissenschaftlich fundierten und ggf. (mehrfach) evaluierten Behandlungs- und Fördersystemen.
Bisher war es meist ausreichend, eine konsequente und sprachsystematische Vorgehensweise zum Aufbau der grundlegenden Vorgehensweisen des Lesens und Schreibens zu verfolgen. Diese sollte idealerweise den Entwicklungsstufen des Schriftspracherwerbs folgen, streng zu diesen Entwicklungsstufen passendes Wortmaterial verwenden, jederzeit passende und lerntheoretisch begründete Methoden einsetzen und verhaltenstherapeutisch stabilisierend den Strategieaufbau begleiten - Reuter-Liehr setzt dies gut um. Diese Vorgehensweise ermöglicht einen konsequenten Strategieaufbau für das Lesen und Schreiben, und hält auch nach der Therapie an.
Allerdings muss man heute feststellen, dass diese sehr direktive Vorgehensweise (wenn man sich strikt daran halten würde) den Interessen und Problemstellungen heutiger Kinder (under Erwachsener) zuwiderläuft und und deswegen nicht mehr ausreicht. Außerdem beschreiben die Leitlinien für Kinder- und Jugendpsychiater mittlerweile ein wesentlich umfangreicheres Störungsbild der LRS, verbunden mit einem immer umfangreicheren Förder- oder Therapieauftrag. Zu Recht wird dies gefordert, gibt es doch immer häufiger Probleme schon beim Schreiben (nicht Recht-Schreiben), mit dem Lesen (ein früher meist ignoriertes oder nicht vorhandenes Problem), mit der Grammatik, der Textgestaltung (Satzbau und sinnvolles und strukturiertes Verfassen von Textinhalten) und der Zeichensetzung.
Dies fordert also eine wesentlich umfangreichere und auf die heutigen Kinder zugeschnittene Vorgehensweise, ohne die oben beschriebenen basalen Fertigkeiten und nachhaltigen Vorgehensweisen zu ignorieren. Deshalb haben wir - die „Tritschlers“ und unsere Kollegin Anette Gampe - uns entschlossen, diese Forderungen der KJP-Leitllinien in einem umfangreichen und zugleich systematisch aufgebauten Vorgehen zu integrieren. Herausgekommen ist das Lexi-LRS-Training.
Integrieren heißt nun aber nicht, ein Abarbeiten einzelner Inhalte, sondern ein passgenaues und individuelles, integratives und korrekt ineinander verschränktes Vorgehen, mit denselben hohen Erfolgen und dauerhaften Strategien für die betroffenen Menschen, wie bisher. Die letzten Jahre, in denen wir diese neue Vorgehensweise schrittweise integriert und erprobt haben, bestätigt dies, weshalb wir in einem nächsten Schritt auch eine wissenschaftliche Evaluation planen.
Nicht selten gesellen sich zu einer LRS auch noch andere Besonderheiten, beispielsweise eine Rechenstörung oder eine Aufmerksamkeitsstörung. Dadurch, aber auch „nur“ mit einer LRS, kommt es je nach Resilienz und äußerernStützfaktoren (Familie, Schule, Freunde, Gesellschaft) auch zu emotionalen oder psychischen Auffälligkeiten. Unter gewissen Voraussetzungen ist es dann auch möglich, finanzielle Unterstützung nach § 27 oder §35a KJHG beim zuständigen Jugendamt zu beantragen. In einem ausführlichen Anamnesegespräch arbeiten wir Ihre Situation heraus und besprechen die nächsten Schritte, sprechen Sie uns darauf an.